Dienstag, 9. November 2010

Krieg der Welten

Sabbatspaziergang

An einem Sabbat sind wir nachmittags zu einer Obstplantage gegangen. Das interessante dabei war, dass uns ein Hund gefolgt ist. Wir 4 Deutschen (Anne, Doro, Katha und ich) sind vom Campus losgegangen über die staubigen Feldwege. Und der Hund ist vom Campus mit uns mitgegangen. Jedoch wollte er sich nie streicheln lassen, wenn du näher gekommen bist, dann ist er gleich wieder weggerannt. Er war quasi unser Begleitschutz.
Auf dem Rückweg gleichermaßen. Wie ein kleiner von Gott geschickter Schutzengel. =)

Die Obstplantage der Uni (Limonen, Mandarinen, Orangen)
Dort angekommen bot sich uns dieser Anblick. Die Katha und danach auch ich sind auf den Turm geklettert, auch wenn der eher provisorisch zusammengebaut worden ist.

Für Abenteuerlustige gab es einen schönen Ausblick.

Let it shine, let it shine, let it shine
  
Danach haben wir natürlich auch einige Orangen probiert. Sie waren noch grün aber haben gut geschmeckt.
Lagerfeuer
Am Abend haben wir dann abends ein kleines Lagerfeuer gehabt. Wir haben mit drei Jungs angefangen, und gesagt, ob wir nicht auch ein Lagerfeuer machen können, weil alle anderen auf dem Zeltlager sind und wir hiergeblieben sind. Später waren wir so um die 20 Leute, haben Marshmallows und Würstchen gegessen und Spiele gespielt.

 Ein Tag am Strand

Der Sand war fein. Das Wasser frisch.
Am nächsten Tag sind wir dann am Strand gewesen. Haben im Wasser geplantscht und die Sonne genossen. Es ist schon interessant Ende Oktober, Anfang November bei über 30 Grad am Strand zu sein. Das Wasser war bisschen frisch, aber Spaß hat es trotzdem gemacht.
Das Beste war, als wir dann noch eine Gruppe von Delphinen einige hundert Meter entfernt von uns gesehen haben.
Und wir waren relativ ungestört.

Ferienwohnungen am ganzen Strand, teilweise sehr schön, teilweise heruntergekommen.
 
Anfang November am Strand in Mexiko; Deutschland friert.


Es gibt jedoch immer eine zweite Seite der Medaille


Sozialeinsatz?!

 "Eso es México" (Das ist Mexiko) müsste ich jetzt eigentlich sagen. Auf der einen Seite gibt es Traumstände und Tourismus, ABER gleichzeitig ein paar Km weiter von den Touristenmetropolen entfernt sieht es dann so aus.
Dorf in Mexiko.
Keine geteerten Straßen. Nur an manchen Stellen im Dorf fließend Wasser. Die Häuser sind eher heruntergekommene Gartenhütten. Überall liegt Müll rum. Und die Menschen tragen schmutzige, oft zerlumpte Kleidung und sind total dreckig vom ganzen Staub, der den ganzen Boden bedeckt.

Wir haben von einem Teil des ADRA-Geldes, das wir mit auf den Weg bekommen haben, "Essenpakte" für 8 Familien gekauft. Enthalten waren neben Nudeln, Reis, Bohnen, Mehl, Zucker, usw., auch Klopapier und Waschpulver (Die letzten Zwei zählen zwar nicht unter Essen, aber zum Nötigsten gehört es auf jedenfall dazu).
Die Familie auf dem unterem Bild hat 3 Kinder. Das eine hat Leukämie, das andere Herzprobleme. Sie waren recht erstaunt, darüber, dass aufeinmal ca. 20 Menschen vor ihnen standen und ihnen Geschenke gemacht haben.
Es ist erschreckend, wie unterschiedlich ein Leben sein kann. Manche werden in reichen Familien geboren, manche in Ländern, wo es Sozialversicherungen und wo man sich kaum Sorgen machen muss, und andere in Familien, die kein Geld haben um die Krankheiten der Kinder zu behandeln, in Familien die schon immer im Dreck hausten und keine Perspektive auf etwas besseres haben.

Vater und Kind..
Wie ich mich dabei gefühlt habe? Zerrissen. Es kommt alles Mögliche einem in den Sinn. Du schämst dich schon fast, weil du da auftauchst und denen bisschen was gibst, das Ganze dann mit Fotos dokumentierst, dann wieder aus ihrem Leben verschwindest. Du, der so viel hat im Vergleich zu denen.
Natürlich hilft dieses Essenspaket für ein paar Tage, aber es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein.
Du stehst dann vor dem Haus und denkst dir dann nur noch, was bringt das eigentlich, dass ich denen bisschen was gebe?
Man müsste ihnen eine Perspektive geben. Angefangen mit Schulbildung, bis hin zu der Möglichkeit zu studieren. Man müsste ihnen ärztliche Hilfe ermöglichen.
Es prallen einfach die verschiedenen Welten aufeinander. Deutschland, wo es einem so gut geht. Dann die Uni, wo man den Menschen Englisch versucht beizubringen und dann sowas.
Das muss man erstmal irgendwie verarbeiten.
Es ist krass wie groß die Unterschiede sein können zwischen arm und reich.
Zum einen gibt es Traumstrände in diesem Land, wo die Menschen aus der ganzen Welt hinfliegen um dort Urlaub zu machen, aber gleichzeitig auch so viel Armut.
Man schwebt zwischen der Realität, die man sich in Deutschland zusammengesetzt hat und dann noch zwischen der, die man dann hier erfährt.

Ein Haus für über 10 Kinder  und dann noch Eltern und Großeltern...



Kleiderausgabe



Können die Leute überhaupt auf bessere Zeiten hoffen?
Wo ist für sie das Licht am Ende des Tunnels?

Alte Frau die eigentlich nichts hat,
noch nicht einmal Wasser.























Trotzdem leben die Menschen da. Sie "überleben" Tag für Tag. Sie schaffen es auch unter solchen katastrophalen Umständen mit dem Leben klar zu kommen. Die Kinder spielen glücklich mit ihren Freunden mit Steinen und Stöcken, und wir regen uns darüber auf, dass Facebook gesperrt wurde und dass das Internet mal wieder so langsam ist, manche Menschen regen sich darüber auf, dass sie ihr Zimmer nicht streichen dürfen, in der Farbe, die sie gerne hätten...


Kinder spielen im Staub.

Ich finde wir sollten uns mal ein Beispiel an den Armen Menschen dieser Welt nehmen! Viele von ihnen Glauben an Gott. Gott ist das was ihnen noch bleibt. Sie haben keine materiellen Güter, aber das, was sie haben, ist mehr Wert als alle Schätze auf der Erde.
Wir klammern uns an unseren Luxus und unseren Lebensstandart und sagen dann, dass hab ich allein mir zu verdanken. Gott brauch ich nicht, ich komme auch ganz gut ohne ihn zurecht.
Wir haben Gott nicht nötig.

Aber was stimmt denn wirklich?
Wir, die wir doch so viel haben und so gesegnet sind, sollten auch andere daran teilhaben lassen und anderen Menschen helfen. Das ist gelebter Glaube. Nicht sich nur auf sich konzentrieren und sich um seine "Probleme" konzentrieren, sondern auch seinem Umfeld helfen. Nicht unbedingt in einem anderen Land, man kann schon bei seinem Nachbarn anfangen.

Wer gibt dir das Recht, dich über Dinge zu beschweren, Dinge die für dich selbstverständlich sind, jedoch auch Dinge sind,  an die manche Menschen gar nicht zu träumen wagen?!

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