Mittwoch, 9. Februar 2011

Zwischenbericht

Samstagnachmittag in der Sonne entspannen
Kirche
170 Tage bis Deutschland. 170 Tage die einem noch bleiben Freundschaften zu schließen und zu vertiefen. 170 Tage um die Erfahrung "Mexiko"
zu fühlen, zu spüren und zu erleben.


Das Leben hier weit weg von Deutschland ist doch recht unterschiedlich. Ich glaube das hängt auch viel von dem Wetter ab. =)

Das sonnige Wetter schlägt sich auf das Gemüt ab. Die Menschen scheinen viel emotionalerer zu sein aber auch irgendwie fröhlicher. Oft scheint Deutschland im Allgemeinen dann doch ein wenig kalt und grau zu wirken vor allem im Winter.

Orangenplantage
Hier im Winter, da geht man dann mit ein paar Freunden auf die Orangenplantage und isst dann haufenweise Orangen, Apfelsinen und ähnliches.
Das kling irgendwie dann doch überhaupt nicht nach Deutschland.
Nur mal so zum Zeitvertreib. Spielen kann ich noch nicht so gut.

Wenn ich die Frage beantworten müsste, ob ich schon zurück wollen würde, dann würde ich glaube ich nein sagen. Natürlich vermisst man gewisser Weise Familie, Freunde, Hund, usw. aber zurück will ich noch nicht.
So langsam, wenn ich die Leute hier so beobachte, die ganzen Studenten die oft mit Begeisterung ihrem Studium nachgehen, dann denke ich mir: "Okay, jetzt will ich auch langsam mal mit Studium anfangen..."
Zudem vermisse ich es Auto zu fahren. Ich bin schon fast ein halbes Jahr ohne eigenes Auto unterwegs. Das hätte ich mir vorher nie vorstellen können. Die letzten Tage waren glaube ich besonders schlimm, es vergeht kein Tag, wo ich nicht etwas über Auto kaufen oder Auto fahren sage.



Ich habe einigen Mexikanern das
Wort "frech" beigebracht.
Hier die passende Mimik.
Eines Sonntagsabends in Navojoa.














Während der Woche sehen die Tage ziemlich oft gleich aus. Am Vormittag habe ich bloß eine Stunde in der Grundschule zu verbringen und dort beim Unterricht zu helfen und am Nachmittag geht's dann los. Ich habe eine Klasse mit ca. 8 Schülern, die Zahl variiert noch ein bisschen. Manche kommen, manche gehen. Dann danach eine Klasse mit 2 Schülern von Außerhalb und dann am Dienstag und am Donnerstag eine Fortgeschrittene Deutschklasse.
Abends gehe ich mittlerweile in den Fitnessraum um mich körperlich auch auszulasten und mich dann noch männlicher zu fühlen (Spaß)  =)


Nur mal so


Also das ist mal eine coole Piraterie. Sieht aus wie H&M, ist aber H&V  =)




















Also neulich waren wir eine Hose für mich kaufen. Und da haben wir uns mal gedacht, dass wir doch mal in den tollen Laden H&V gehen. Der Laden hat natürlich keine Ähnlichkeiten mit einem Geschäft in Deutschland. Die Hose jedoch ist gut von meinen "MEXI-SCHWESTERN" ausgesucht worden und passt optimal. =)

Abschied
Das Problem an der ganzen Sache hier, ist der Abschied. In Deutschland habe ich gesagt, ja wir sehen uns in einem Jahr, wenn ich nicht gerade von einem Mafiaboss erschossen werde =) Aber hier muss man ja Abschied für immer sagen. Das macht die ganze Angelegenheit doch etwas heikel. Eine Person, die dir ans Herz gewachsen ist, zu verabschieden und von dannen ziehen zu lassen.
Letzte Woche ist mein Freund Johan nach Hause gefahren. Er wird ab dem nächsten Wintersemester woanders studieren, wo er dann noch mehr Möglichkeiten zum Arbeiten hat um seiner Mutter auch beim Haushalt zu helfen, da sein Vater schon vor einigen Jahren verstorben ist.

Johans Abschied.
Kleines Wunder
Eis in COLPAC
Lichtspiele
Okay eines Abends hat sich ein junger Arbeiter gedacht, als es nachts doch mal die Null-Grad-Grenze berührte, dass er einfach mal die Sprinkleranlage für den Rasen über Nacht anließ, um zu gucken, was passiert. Heraus kamen dann diese Baumgestalten. Es war die Faszination, die sogar dafür sorgte, dass einige Stunden in der Schule ausfielen und hunderte Schüler davon Fotos machten und diese dann kurz darauf schon im Internet zu begutachten waren. Ein sonderebarer Anblick auch für uns Deutschen. Ein Baum mit lauter Eiszapfen. und der immernoch eingeschalteten Sprinkleranlage.


Alamos
Keine Stunde von unserer kleinen Insel COLPAC ist eine Kolonialstadt entfernt.
Natürlich sieht das meiste mexikanisch aus. Jedoch wenn man genau hinsieht, dann sieht man die Kopfsteinpflaster, hin und wieder amerikanische Familien, die ausnahmsweise mal Englisch reden und du das schon fast als seltsam empfindest, da du ans spanische gewöhnt bist.
Es gibt einige schöne Hotels und Restaurants. Es gibt sogar eine Kirche, die knapp 200 Jahre alt ist.
Man darf sogar oft auch einfach in die Hotels gehen und ein paar Fotos schießen, jedoch wurden wir in einem gebeten doch bitte zu der zu bezahlenden Führung wiederzukommen und daraufhin sind wir unseres Weges gegangen.
Mit einer Freundin, bin ich dorthin gefahren und dort haben wir dann noch später einige Studenten getroffen, die dort die Nacht davor verbracht haben und sind dann sogar auf der Tourismusbahn durch die Stadt gefahren und dann am Nachmittag wieder zurück nach Navojoa.


Poserfoto *hehe*
Innenhof eines Hotels
Come in and find out!






Alamos 


Eisenbahn =)

PS: Dorotheés Eltern sind jetzt für einige Tage zu Besuch, und ich muss sagen, es ist ein komisches Gefühl mit anderen Deutsch auch noch Deutsch zu reden.

PPS: Nächste Woche geht's zum Zwischenseminar nach Monte. Zu der anderen adventistischen Universität. Dort sehen wir dann die Leute von dort, einige aus Costa Rica und unsere Chefin Iris. Ich hoffe, dass es eine schöne Zeit wird. =)

„Eines Tages besucht ein Hund den Tempel der tausend Spiegel. Er steigt die hohen Stufen hinauf, betritt den Tempel, schaut in die tausend Spiegel, sieht tausend Hunde, bekommt Angst und knurrt. Mit gekniffenem Schwanz verläßt er den Tempel in dem Bewußtsein: die Welt ist voller böser Hunde. Kurze Zeit später kommt ein anderer Hund in den gleichen Tempel. Auch er steigt die Stufen empor, geht durch die Tür und betritt den Tempel der tausend Spiegel. Er sieht in den Spiegeln tausend andere Hunde, freut sich darüber und wedelt mit dem Schwanz. Tausend Hunde freuen sich mit ihm und wedeln zurück. Dieser Hund verläßt den Tempel in dem Bewußtsein: Die Welt ist voller freundlicher Hunde.“
Aus Indien

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