Mittwoch, 23. März 2011

Alles hat seine Zeit

Max Frisch sagte einmal: "Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur."
So hoffe ich doch mal ganz stark, dass das Jahr hier in Mexiko meinen Charakter weiter formt und reifen lässt.

Alles hat seine Zeit. Auch die Sonnenuntergänge, die hier einfach traumhaft sind, aber um einiges schneller als in Deutschland sind. Die Sonne flüchtet förmlich in einigen Minuten vor der kommenden Nacht.
Sonnenuntergang

Es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn knapp 10000 km weit weg von einem, ein Erdbeben und eine Tsunami weite Teile eines Landes verwüsten und man selbst nur einige Stunden danach selber zum Strand geht. 10000 km freut sich Deutschland über ein paar Frühlingshafte Temperaturen und man selbst fährt mit ca. 50 bis 60 Universitätsstudeneten zum Strand und verbringt dort Sabbatende und die Jugendstunde.
Genannt wird die ganze Aktion dann "Lunada" (Luna = Mond).
Wir haben einige Bibelquizspiele gespielt, Dramen dargestellt und dann ein Thema über Depressionen angehört.
Auf dem Weg zu unsrem Treffpunkt vor den Dünen
Das Wasser ist noch ziemlich kalt.
Später gab es noch diverse Gruppenspiele, die dann ca. gegen 10 Uhr zu Ende gingen. Dann war man auch gegen 23 Uhr wieder auf dem Unicampus, voll Sand und sichtlich erschöpft.

Spontaner Liedbeitrag vom Heimleiter des Jungenwohnheims, neben dem Lagerfeuer.
Ein paar Landschaftseindrücke

VW-Käfer ein immer selteneres Auto, auch in Mexiko





Dann hatten wir letzten Samstag eine Jugendstunde im Kornfeld. Wir sind dann einfach mit einigen Jugendlichen Richtung Orangenplantage gelaufen und hatten dann dort eine kleine Andacht mit dem Prediger, danach ging es für die, die wollten, auch weiter bis zur Orangenplantage, wo wir dann unsere Bäuche mit Orangen füllen konnten. Dabei durften wir die schöne untergehende Sonne wieder einmal beobachten.


Langes Wochenende

Man stelle sich vor, man wohnt in einem Jungeninternat und der Heimleiter fährt über das lange Wochenende weg. Montag ist ein Feiertag und nachts ist es nicht allzu kalt. Da kommt man glaube ich nur auf eine Idee.
Filmenacht. Kurzerhand hatten wir dann am Samstagabend im Hinterhof des Internats ein Open-Air-Kino.
Angeguckt wurden Männertypische Filme, das heißt, keine Romanzen. Es ging um 22:00 Uhr am Samstagabend los. Die Jungs haben ihre Matratzen rausgeholt, sich mit Decken, Kissen und etwas zu Essen bewaffnet, in Position gebracht, dabei wurde dann mal auch schnell ein Gebäudegerüst zu einer dreistöckigen Matratzenlounge umfunktioniert.
Die erste Nacht endete dann gegen 3 Uhr nachts, da nur noch 2Personen (ich bin da schon mit eingerechnet) den Film geguckt haben, der Rest hat sich dem Schlaf ergeben.
Da jedoch auf den Sonntag immer noch ein freier Tag (ein Geburtstag einer wichtigen Mexikanischer Person wird gefeiert) gefolgt ist, ging es wieder um 22 Uhr los und ging dann bis die ganze Nacht durch.
Da ich jedoch schon nicht so viel Schlaf in der vorigen Nacht gehabt hatte bin ich schon um halb 2 Uhr nachts dann in mein Bett gegangen und habe bis zum Frühstück geschlafen(d.h. bis um 6, da wir morgens dann zum Strand gefahren sind). Die Filme liefen dann aber doch noch bis ca. um 5 oder 5:30, jedoch schliefen da schon alle. Die Filme haben sich im Prinzip selbst unterhalten.

Am Montag sind wir dann zu Viert, Freddy(mein Deutschschüler), Katha, Doro und ich, zum Strand gefahren. Das Wasser war, mit meinen Worten ausgedrückt, schon recht frisch. Jedoch sind wir trotzdem schwimmen gewesen. Zudem haben wir wieder einige Delfine gesehen (ca. 15), die Leute haben uns jedoch gewarnt ins Wasser zu gehen, da zur Zeit viele Mantarochen dort unterwegs sein sollen, und eine Begegnung mit ihnen ist nicht gerade schmerzlos. Wir sind glücklicherweise verschont geblieben.
Was jedoch ein Stück weit gestört hat, dass der Strand diesmal ziemlich dreckig war. Langes Wochenende heißt, viel Party am Strand, viele Autos, viel Dreck.
Der Strand war zeitweise wie eine echte Autobahn. Auto hier, Auto dort. Partymusik dort, Traditionelle Musik hier. Man hat sich nach einiger Zeit dran gewöhnt. aber das Brausen der Meereswellen konnte man nicht hören.
Nichtsdestotrotz hatten wir dort einen schönen Tag und wir sind alle mit roten Gesichtern zurückgekehrt.










 "Jemand hat mir mal gesagt, die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen. Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist, der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert, jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen. Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben. Denn letztlich [...] sind wir alle nur sterblich."

Jean-Luc Picard













Genießen hat seine Zeit, 
Freuen hat seine Zeit,
Sich verändern hat seine Zeit,
Wachsen hat seine Zeit,
Reifen hat seine Zeit,
Sich entwickeln hat seine Zeit,
Erleben hat seine Zeit,
Alles hat seine Zeit.

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